Die Verschwörungstheoretiker aus Eiterbach
Die BG-Akademie und ihre Geschichte
Teil 1
Liebe Leserinnen und Leser
von
“Finanzen ohne Fachchinesisch”
und
“BG-Info”
Bei einer Finanzveranstaltung im letzten Jahr meinte ein langjähriger befreundeter Kollege zu mir: “Du Thomas, ich würde Dir ja auch gerne ab und zu mal ein Like geben oder Dich anderweitig unterstützen, aber manchmal sind Deine Beiträge dazu einfach ein wenig zu verschwörungstheoretisch.”
Zugegeben, ich schreibe bestimmt manchmal über Dinge, über die wahrscheinlich nicht jeder in der Finanzbranche schreiben möchte, kann oder darf. Ich weiß das. Aber vielleicht liegt das ja auch in der Familie – oder an meinem Haus: Der BG-Akademie in Eiterbach, einem Ortsteil von Heiligkreuzsteinach.
Hier das Foto, das Sie von meiner Homepage kennen:
Aus anderer Perspektive sieht das so aus:
Diese Perspektive habe ich nicht zufällig gewählt, denn bereits im Jahr 1956 war dieses Haus – noch ohne die diversen Erweiterungen und den Pferde-Unterstand der Nachbarin im Vordergrund – aus etwa dieser Perspektive schon einmal in den Medien, und zwar in den USA:
Hintergrund: Vorfahren des damaligen 34. US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower (Amtszeit 1953 – 1961) waren im 18. Jahrhundert aus Deutschland ausgewandert – und stammten aus genau diesem Haus.
Hier der gesamte Artikel – inklusive Opa und Onkel:
Der Brunnen mit den Initialen von Eisenhowers Vorfahren steht noch heute bei mir vor dem Haus:
Glaubt man den Studien meines Opas (* 1906, † 1998), sind Eisenhower und ich sogar verwandt:
(Rhein-Neckar-Zeitung, 16./17. März 1957)
Vor seiner Präsidentschaft durchlief Eisenhower eine beachtliche Militär-Karriere, im Rahmen derer er nach dem zweiten Weltkrieg zum Oberbefehlshaber über die amerikanischen Besatzungstruppen in Deutschland ernannt wurde. Somit fiel unter anderem auch die Errichtung der Rheinwiesenlager (Gefangenenlager der USA, Großbritanniens und Frankreichs im Rheinland am Ende des Zweiten Weltkriegs) in seine Zeit als Oberbefehlshaber. Gefangenenlager mit deutschen Soldaten übrigens, von denen ich während meiner Schulzeit nie gehört hatte.
In seiner Abschiedsrede als Präsident warnte Eisenhower seine Landsleute vor einer zunehmenden Macht des “militärisch-industriellen Komplexes” und den daraus resultierenden Gefahren für Freiheit und Demokratie.
Direkter Amtsnachfolger Eisenhowers als US-Präsident war John F. Kennedy. Er sprach in seiner Rede vom 27. April 1961 – nur drei Monate nach seinem Amtsantritt – sogar von einer “monolithischen und ruchlosen weltweiten Verschwörung”. Zitat aus der Übersetzung von Kennedys Rede: “Es gibt eine sehr ernste Gefahr, dass der Vorwand der Sicherheit missbraucht wird, um Zensur und Geheimhaltung auszudehnen.”
In diesem Zusammenhang verweise ich gerne noch einmal auf meine Newsletter-Ausgabe zum Digitalen Euro:
Digitaler Euro – Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten
Das Thema ist aktueller denn je!
Kennedy schloss seine Rede mit einem Appell an die Presse, durch eine freie und weitestgehend unzensierte Berichterstattung den Menschen Hilfe, Kraft und Beistand dafür zu geben, selbst frei und unabhängig zu werden.
Am 22. November 1963 wurde er erschossen.
Hier Ausschnitte aus den beiden Reden:
Wie das heutzutage aussieht mit der “Freiheit der Presse” hat gerade dieser Tage Norbert Häring in diesem sehr lesenswerten Beitrag beleuchtet:
Das Beziehungsgeflecht der Mediengleichrichtung grafisch veranschaulicht
Aber zurück zu Eisenhower. Wie könnte er dazu gekommen sein, vor einem “militärisch-industriellen Komplex” zu warnen, sozusagen einem “Staat im Staat”?
Heute würde man solche Aussagen vielerorts wahrscheinlich tatsächlich als “Verschwörungstheorie” bezeichnen, denn wir haben ja eine Demokratie und können wählen, wer unsere Interessen vertreten soll. Aber das gab es zu Eisenhowers Zeiten in den USA ja auch schon …
Mit seiner militärischen Karriere in beiden Weltkriegen und seinen persönlichen Erfahrungen aus der Politik war Eisenhower ja eher so etwas wie ein “Verschwörungspraktiker” – und er sah diese Demokratie in Gefahr. Vielleicht, weil er bereits im ersten Weltkrieg miterlebt hat, wie man unbedarfte Menschen instrumentalisieren und für den Krieg begeistern kann? Durch Propaganda?
Dazu hier ein ins Deutsche übersetzter Film des Kanals National WWI Museum and Memorial – sehr sehenswerte 6 Minuten:
Zitat ab Minute 4:36: “Ich denke, dass der erste Weltkrieg die Bühne für Propaganda setzte, wie wir sie heute sehen, in einer sehr entscheidenden Sache: Sie war allgegenwärtig, sie ist überall. Der Unterschied ist: Im ersten Weltkrieg war es ziemlich klar, woher diese Information kam, und heute bekommen wir vielleicht Nachrichten, die wir nicht unbedingt als Propaganda erkennen.”
Und ab Minute 5:13: “Ein Jahrhundert später leben wir noch mit dem mächtigen und gefährlichen Erbe dessen, was wir schufen im ersten Weltkrieg.”
Ein Jahrhundert später? Das wäre ja heute!
Denn nach den Weltkriegen wurde es ja nicht besser mit der Propaganda. Hier eine Ausarbeitung zum Thema Kriegslügen, die Sie auch hier finden können: Geldsystem und Geopolitik.
In Anbetracht dieser tatsächlichen Ereignisse in den letzten Jahrzehnten klingen Teile von Kennedys 1961-er Rede fast wie eine Prophezeiung …
Und heute?
Zu Beginn des Ukraine-Krieges erzählte mir ein Kollege von einer Fernseh-Dokumentation zum Thema Propaganda in Russland. Wie unglaublich dort die Medien auf die Bevölkerung einwirken würden, um den Krieg zu rechtfertigen.
Ich daraufhin zu ihm: “Und bei uns?”
Schweigen …
Propaganda ist gerade dann am effektivsten, wenn sie nicht als solche erkannt wird.
Ich habe die letzten Tage einen ganzen Schwung alter Unterlagen aus den 1950-ern bekommen, die mein Opa gesammelt hat.
So war zum Beispiel auf der Rückseite des 1957-er Artikels der Rhein-Neckar-Zeitung diese Anzeige zu finden:
Gleich das nächste Thema, denn Astor ist ein alter Walldorfer Name, und Walldorf ist meine frühere Wirkungsstätte. So lautete die Adresse meiner Dresdner Bank-Filiale, in der ich in den 1990-ern fünf Jahre lang arbeitete: Johann-Jakob-Astor-Straße 12, 69190 Walldorf – heute Commerzbank.
Über Johann Jakob Astor könnte ich sicher auch einiges schreiben, was zum Thema passt. Er wanderte im Jahr 1783 in die USA aus, wurde dort der reichste Mann der Welt und der erste Multimillionär Amerikas. Sicher haben Sie schon vom Waldorf-Astoria-Hotel in New York gehört, welches auf ihn zurück geht.
Sein Urenkel Johann Jakob Astor IV starb beim Untergang der Titanic im Jahr 1912 – zu Beginn einer sehr ereignisreichen Dekade, gerade hinsichtlich des Geldsystems …
Zum Abschluss ein kleiner Zwinker-Smiley:
Mein Opa, der alte Verschwörungstheoretiker, sagte nämlich auch mal zu mir, dass er nicht glaubt, dass die Amerikaner auf dem Mond waren. Er hatte die Mondlandung damals live im Fernsehen gesehen und war skeptisch, ob das alles so “echt” war.
Ob jedoch Vorfahren der Red Hot Chili Peppers auch aus Eiterbach ausgewandert sind, ist nicht überliefert.
Allerdings … sein könnte es schon. Oder wie sollten die sonst auf so abstruse Textpassagen kommen wie diese:
“Space may be the final frontier
but it’s made in a Hollywood basement”
😉
Fortsetzung folgt …
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