Mediale Produktion von Stimmungen und Narrativen in Zeiten des Ukraine-Krieges
Krieg ist sicher keine Lösung. Und es ist furchtbar, was die Ukrainer da zur Zeit auf Grund von Putins Überfall auf ihr Land erleiden müssen. Aber wir erleben in der derzeitigen Situation des Ukraine-Krieges in den etablierten Medien eine Überflutung mit Informationen, die nur allzu oft einseitig die westliche Sichtweise wieder gibt. Tenor: der böse Putin, der ohne Anlass willkürlich die Ukraine überfällt.
Dass der Krieg das Ergebnis einer langjährigen Ost-Erweiterung der NATO in Richtung Russland ist, die in Polen, Ungarn, Rumänien, den baltischen Ländern, etc. Raketenpositionen in Richtung Moskau erlaubt, wird – wenn überhaupt – nur marginal erwähnt. Da die NATO Putin bezüglich seines Wunsches nach Sicherheit nicht entgegengekommen ist, kam er wohl irgendwann dazu „Stopp“ zu sagen, „jetzt ist es genug“. Ergebnis: Krieg.
Das Schlimme: Das erste, was bei Beginn eines Krieges stirbt, ist immer die Wahrheit. Sie unter einer Flut von Desinformationen herauszufischen ist nicht ganz einfach. Denn immer öfter werden die eigentlich hohen ethischen journalistischen Prinzipien (Wahrhaftigkeit, Sorgfalt, Unparteilichkeit…) zur Seite geschoben und selbst traditionsreiche Redaktionen (auch sogenannter Leitmedien) lassen sich (nicht zum ersten Mal) zum Büttel von politischen Interessensgruppen machen. Das ist letzten Endes der Hintergrund zu einem immer größer werdenden Verlust der Glaubwürdigkeit der etablierten Medien. Leider ist es in den „neuen“ Internet-Medien meistens noch schlimmer – wobei hier nur allzu oft aus dem Bauch raus irgendetwas Unausgegorenes unflektiert raus gehauen und in die Welt geblasen wird.
Etwas Trost gibt dabei nur der Satz: „Die Wahrheit geht manchmal unter – aber sie stirbt nicht“.
© Dipl. Psych. Werner Gross
Internet: www.wernergross.com
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