Monopoly für Spielverderber
“Finanzen ohne Fachchinesisch”
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13. Januar 2022
Liebe Unterstützerinnen,
liebe Unterstützer,
kürzlich habe ich mit den beiden Kiddies eines Bekannten seit Langem mal wieder eine Runde Monopoly gespielt. Und was soll ich sagen: Nach ein paar Runden war ich hoffnungslos verschuldet und musste bei jeder Landung auf der Schlossallee – natürlich mit Hotel – die selbstzufriedene Freude des Eigentümers über mich ergehen lassen.
Gut, ich sehe es ihm nach – im Alter von 10 Jahren hätte ich mich wahrscheinlich auch noch gefreut.
Mittlerweile muss ich allerdings gestehen, dass ich ein etwas gespaltenes Verhältnis zu Monopoly habe. Denn eigentlich spiegelt dieses Spiel ganz genau das wider, was bei uns auf der Welt los ist: Einige Wenige werden immer reicher – der Rest versinkt in Schulden. An der Mittelschicht, die es bei uns im Moment noch gibt, wird übrigens fleißig gearbeitet. Und nicht zu vergessen geht das Ganze auch noch auf Kosten unserer Umwelt.
Ich hatte dieses Monopoly-Bild bereits im Jahr 2016 in meinen Text “Vom Krieg Reich gegen Arm” eingearbeitet, falls Sie den noch nicht kennen:
Der 10-jährige Schlossallee-Besitzer war übrigens nicht ganz glücklich darüber, dass ich dann irgendwann dazu übergegangen bin, meine Schulden bei der Bank anschreiben und von dieser an ihn auszahlen zu lassen. Das wäre “unfair”, hat er gemeint. Ich habe ihm zu erklären versucht, dass auch das 1:1 unsere System-Realität widerspiegelt. Aber ich glaube, ich muss da in ein paar Jahren nochmal ansetzen 😉
Sehr überrascht habe ich dann kürzlich die Mail eines Freundes gelesen, der eine Monopoly-Partie doch sehr ungewöhnlich gestaltet hat. Wenn man Monopoly tatsächlich als “Kapitalismus-Modell” betrachtet, könnte man fast den Eindruck gewinnen, man könnte diesem Kapitalismus sozusagen “ein Schnippchen schlagen” und unsere Welt doch noch retten. Das kann natürlich nur mit vereinten Kräften gelingen. Aber lesen Sie selbst:
Eine wahre Geschichte
Es war der Tag gekommen, als ein Freund aus der Schweiz mit seinen drei Töchtern bei uns zu Besuch war. Gegen Abend zu wurde es den Töchtern langweilig. “Geht doch nach oben an den Spieleschrank”, sagte ich, “und sucht dort ein Spiel aus.”
Freudig sprangen die Drei auf und kamen nach kurzer Weile mit dem Spiel “Monopoly” zurück. Eine der Töchter schrie gleich: “Ich mache die Bank!” und verließ daraufhin den Raum für einen Toilettengang. Als sie zurück kam, wusste sie nichts von unserer Vereinbarung, nichts zu kaufen und sich gegenseitig zu helfen! So begann das Spiel.
Keiner kaufte eine Straße, Bahnhof, Elektrizitäts- oder Wasserwerk. Bekam einer einen Zahlungsaufruf wegen Ereignisfeldkarte, legten alle zusammen. So kamen alle Spieler immer wieder über Los und kassierten von der Bank 4000!
Bei der Bank schrumpfte merklich das sogenannte Geld, und plötzlich verschenkte diese Straßen. Keiner musste etwas dafür bezahlen. Kam ein Mitspieler auf eine verschenkte Straße eines anderen Mitspielers, forderte die Bank diesen auf, Miete zu verlangen. “Nein, nein” war die Antwort, er ist nur zu Besuch und hat damit mietfrei.
Dann fing die Bank an, Häuser und Hotels auf die Straßen zu stellen, während bei uns die sogenannten Geldhaufen größer wurden und bei der Bank das sogenannte Geld immer weniger.
Es ging dann noch ein paar Runden, in denen keiner vom andern etwas verlangte. Da schrie plötzlich die Bank:
“ICH GEBE AUF!”
Seit diesem Erlebnis wollten die Töchter nie mehr Monopoly spielen, denn jetzt wussten sie, wer verliert und wer gewinnt, wenn man zusammenhält!
So weit die besagte Mail.
Erstaunlich, oder? Also: Es gibt noch Licht am Ende des Tunnels. Vielleicht ja sogar, noch bevor der systembedingte Wachstumszwang unsere Umwelt komplett umgegraben hat. Das wär doch mal was 🙂
Bei der aktuellen Monopoly-Version übrigens, die ich mit den beiden Kiddies gespielt habe, steht in den Spielregeln, dass man eine Straße kaufen MUSS, wenn man drauf kommt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Vielleicht hatte sich die Anti-Kapitalismus-Strategie ja einfach zu weit herumgesprochen? Wer weiß, wer weiß …
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